Gerhard Losemann: Polaritäten 2
In Zusammenarbeit mit NOAH! Gesellschaft für Beratung, Projektmanagement und Kommunikation mbH.
‚PAN zeigt „Polaritäten 2“ des Duisburgers Gerhard Losemann. Zwei Techniken, eine Botschaft.
EMMERICH. Ist es Betrug am Zuschauer, wenn etwas auf den ersten Blick so erscheint, wie es gar nicht ist? Nun, in der Kunst gilt: Alles ist erlaubt. Also auch, wie Gerhard Losemann den Betrachter zu täuschen scheint. Soll heißen: Seine Ölbilder könnten am PC entstanden sein und seine Computerdrucke aus Ölfarbe.
Zwei Seiten einer Medaille
Fakt ist, dass Losemann seit fünf, sechs Jahren keinen Pinsel mehr angerührt und es in seinem Atelier in Duisburg nicht mehr nach Öl oder Essig gerochen hat. Losemann, Jahrgang 1938, hat am Computer zuerst nur „gefriemelt“, dann kam berufliche Notwendigkeit dazu, sich intensiv mit der neuen Technik zu beschäftigen: Losemann ist auch als Designer und Grafiker tätig. Dann erst folgte die Computer-Kunst. Die Botschaft kann nur lauten: Egal, welcher Technik man sich bedient, Ölmalerei und digitale Bildbearbeitung sind keine getrennten Welten, sondern zwei Seiten einer Medaille.
Die Ausstellung „Polaritäten 2“, die am Sonntag, 12. Oktober, um 11 Uhr im PAN kunstforum niederrhein eröffnet wird, spielt aber nicht mit diesem Täuschungsmanöver, das sich bei genauerer Betrachtung eh als Bluff herausstellt. Die unterschiedlichen Welten sind räumlich klar abgegrenzt: Im vorderen Teil der großzügigen Ausstellungshalle finden sich die neueren digitalen Arbeiten und ab der Querwand ältere Ölgeschichten.
Wie lautet nun die Botschaft, die Losemann seinen verschiedenen Techniken unterordnet, die sich zwangsläufig ähneln müssen? Es sind, schreibt Andreas Benedict (Stiftung Wilhelm Lehmbruck, Duisburg) im Katalog, „abstrahierte Landschaften, die mal mehr, mal weniger an konventionelle Vorstellungen von Horizont sowie der Verortung von oben und unten, von hinten und vorne gebunden sind“.
Das häufig auftauchende gelb-schwarze Warnbakenmotiv verweist auf eine Welt, die durch den Menschen geformt ist und enthält die Warnung, es mit den Eingriffen in die Natur nicht all zu toll zu treiben. Diese Botschaft hat durch die Warnungen der Klimaforscher vor weiterer Erderwärmung an Aktualität noch gewonnen.
Karl Janssen, Kulturdezernent in Duisburg und Vorsitzender der PAN-Stiftung, hat die Losemann-Ausstellung nach Emmerich geholt.‘