»meins deins keins«
Janina Musiałczyk
Zeichnung, Malerei, Buch
»Die vier Wände sind wichtig – sicher und still.
Darein drängt sich kein Lärm der Welt.« (J. M.)
In der Ausstellung sind ausgewählte Werke aus drei Jahrzehnten zu sehen. Die Bilder von Janina Musiałczy zeigen das Individuelle und das Kollektive zu schicksalhaften Mustern verflochten. Empfindlich, traumartig, zuweilen grotesk wahren die kleinformatigen Handzeichnungen und Acrylbilder eine zarte Aura des Intimen und spiegeln Dramen, die das Leben eines und einer jeden von uns formen, wieder. Emotional aufgeladen zeugen sie von Ergriffenheit, Beklemmung, Entrückung, aber auch von warmherziger Ironie.
»meins deins keins«
Janina Musiałczyk:
Zeichnung, Malerei, Buch
»Die vier Wände sind wichtig – sicher und still.
Darein drängt sich kein Lärm der Welt.« (J. M.)
In der Ausstellung sind ausgewählte Werke aus drei Jahrzehnten zu sehen. Die Bilder von Janina Musiałczyk zeigen das Individuelle und das Kollektive zu schicksalhaften Mustern verflochten. Empfindlich, traumartig, zuweilen grotesk wahren die kleinformatigen Handzeichnungen und Acrylbilder eine zarte Aura des Intimen und spiegeln Dramen, die das Leben eines und einer jeden von uns formen, wieder. Emotional aufgeladen zeugen sie von Ergriffenheit, Beklemmung, Entrückung, aber auch von warmherziger Ironie.
Zu sehen sind Arbeiten aus fünf Werkgruppen:
Da sind Zeichnungen von ungezähmtem empfindlichem Strich, – stracks gezeichnet mit schwarzer Tusche, Feder oder mit Blei- und Buntstiften, – etwa aus den Reihen »Begegnungen unterwegs«, »Mieträume«, »Geister und Häuser«.
Daneben gibt es kleinformatige bunte Zeichnungen aus der Reihe »Episoden«. Sie fügen sich zu einem psychografischen Bilder-Reigen leibseelischer Verstricktheiten und Begegnungen.
Die Stempel-Grafiken aus den Reihen »Fortgang« und »Exodus« erschließen eine weitere Perspektive. Ausgehend von einem winzigen Abdruck entstehen wogende Strukturen. Sie lassen an Migrationen, an Menschenströme, an die übergreifende Geschichte und den darein gewobenen Einzelnen denken.
Zur vierten Werkgruppe gehören die mit Farbschichten weich, schemenhaft, reduziert gemalten Acrylbilder aus der Reihe »Stufen«, die mit stillen archetypischen Formen entrückt und innig wirken.
Zudem sind in der Ausstellung vier Künstlerbücher zu sehen.
Das in allen Werkgruppen beharrlich wiederkehrende Motiv ist das Haus. Urhäuser, Häuserwucherungen, Haus-Menschen, fahrende Häuser. Daran knüpfen auch Motive an wie Heimatverlust, Flucht, Wege, Bewegungen, Beziehungen: Einsamkeiten, Zweisamkeiten, Doppelwesen.
Die Sehnsucht, die mühe- und wechselvolle Suche nach einem Zuhause, nach einem Ort werden in Janina Musiałczyks Werken sichtbar.
Anklänge an die Tradition polnischer Grafik und Plakatkunst, Bezüge zu Surrealismus und die Begeisterung für Art brut sind in ihren Bildern erkennbar.
Janina Musiałczyk, eine aus Polen stammende bildende Künstlerin und Pädagogin, lebt und arbeitet seit 1981 in Hamburg.
1943 geboren, studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Łódź (heute: Akademia Sztuk Pięknych im. Władysława Strzemińskiego w Łodzi), u.a. bei Stanisław Fijałkowski. Mitbegründerin der Künstlergruppe und Autorengalerie Grupa Plastyków Bałuckich, Mitglied des Verbands der Polnischen Bildenden Künstler, arbeitete für Verlage als Illustratorin und Titelgestalterin.
Zeitlebens folgt sie konsequent dem Bedürfnis Bilder der Ergriffenheiten, Ereignisse, Erinnerungen und Träume zu schaffen. Zugleich widmete sie sich in Polen leidenschaftlich der kunstdidaktischen und pädagogischen Arbeit mit begabten Kindern und Jugendlichen. In Hamburg setzt sie die kunstdidaktische Arbeit mit Erwachsenen fort.
Seit 1969 stellt sie ihre Arbeiten regelmäßig aus – in Polen, in der Schweiz, in Deutschland. Viele ihrer Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen.