PAN kunstforum niederrhein

Das Plakatmuseum in Emmerich am Rhein

»Die Kunst der kleinen Form«
Hanna Nast (1938-2015)

Hanna Maria Nast wurde im August 1938 in Stanisławów, Polen, geboren und starb im 2015 in Łódź. Ihr Studium an der Warschauer Kunstakademie im Fachbereich der Buchgrafik hat sie 1964 abgeschlossen.
Hauptsächlich zu zwei sich jährlich wiederholenden Anlässen hat Hanna Nast ihre Kunstwerke geschaffen: zu Ostern und zu Weihnachten. Die in 50 Jahren in Collagetechnik entstandenen Werke wurden in über sechshundert Motiven, in Auflagen von teilweise hunderten von Exemplaren entworfen. Als Wunschkarten zu Weihnachten, Ostern oder zu Geburts- und Namenstagen gedacht, wurden sie schnell „zweckentfremdet” und zu begehrten Sammelobjekten.

02 HannaNast BN24-009 PAN X
Dauer der Austellung
:
20. September 2020 - 20. Dezember 2020
Öffnungszeiten
:
Montag
geschlossen
Dienstag
geschlossen
Mittwoch
geschlossen
Donnerstag
11:00 Uhr - 16:00 Uhr
Freitag
11:00 Uhr - 16:00 Uhr
Samstag
11:00 Uhr - 16:00 Uhr
Sonntag
11:00 Uhr - 16:00 Uhr

»Die Kunst der kleinen Form«
Hanna Nast
1938-2015

Das künstlerische Werk von Hanna Nast ist sehr spezifisch und lässt sich kaum mit üblichen Begriffen und Beschreibungen der Kunstkritik oder Kunstfachliteratur einordnen.

Hauptsächlich zu zwei sich jährlich wiederholenden Anlässen hat Hanna Nast ihre Kunstwerke geschaffen: zu Ostern und zu Weihnachten. Die in 50 Jahren in Collagetechnik entstandenen Werke wurden in über sechshundert Motiven, in Auflagen von teilweise hunderten von Exemplaren entworfen. Als Wunschkarten zu Weihnachten, Ostern oder zu Geburts- und Namenstagen gedacht, wurden sie schnell „zweckentfremdet” und zu begehrten Sammelobjekten.

Die als Unikat in Serie hergestellten Kunstwerke haben über die Jahre hinweg mehrere private Sammlungen bereichert. Der spezifische Charakter von Hanna Nasts Kunstschaffen, das man zwischen freier und angewandter Kunst ansiedeln kann und die Verbreitungsart ihrer Arbeiten haben es ermöglicht, dass diese zu Menschen auf der ganzen Welt gelangt sind. Die Tatsache, dass sie auf diesem Wege anderen Menschen eine Freude bereiten konnte, war auch für sie selbst die größte Freude und Antriebsfeder ihres Schaffens.

Hanna Maria Nast wurde im August 1938 in Stanisławów (östliches Grenzland Polens, heute Ukraine) geboren und starb im März 2015 in Łódź, Polen. Ihr Studium an der Warschauer Kunstakademie (Akademie der Schönen Künste/Akademia Sztuk Pięknych) im Fachbereich der Buchgrafik bei Prof. Julian Pałka hat sie 1964 abgeschlossen. Bereits während des Studiums hat sie zur Aufstockung ihres Budgets damit begonnen, Collage-Karten zu gestalten. Diesen Nebenerwerb hat sie nie aufgegeben – er war nicht nur Einnahmequelle, sondern wurde auch zu ihrer großen Leidenschaft. Im Bereich der eigentlichen Buchillustration oder der Buchgestaltung hat sie nie gearbeitet.

Das im überwiegend katholischen Polen gefeierte Weihnachts- und Osterfest ist in Hanna Nasts Werk mehr unter dem traditionellen und weniger dem religiösen Aspekt präsent. Bei weihnachtlichen Motiven wie Madonna mit Kind, Die Heilige Familie oder Die Drei Könige zeigen sich auch spielende kleine Engel oder Sankt Nikolaus. Bei den Osterkarten fehlen rein religiöse Motive bis auf das Motiv des auferstandenen Christus. Die Themen und Darstellungen beziehen sich auf verschiedene Ostertraditionen und volkstümliche Bräuche.

Die frühen Kunstwerke von Hanna Nast zeichnen sich durch Schlichtheit und Sparsamkeit in der Form aus und spiegeln die damaligen Trends in der Kunst. Mit der Zeit entwickelte die Künstlerin ihren eigenen Stil – die Darstellung wurde realistischer, die Anzahl der einzelnen Elemente nahm zu, die dritte Dimension wurde durch Ausklapptechnik eingeführt, vor allem wurden die Motive ausgebaut und erzählten oft ganze Geschichten.

Auch die Palette der von Hanna Nast in Collagen benutzten Materialien ist über die Jahre hinweg stetig gewachsen. Während in frühen Karten nur farbige Papiere und Kartons – ergänzt mit Tusche oder Farbe – benutzt wurden, so wurden später auch verschiedene Stoffe (u.a. Brokate), Furniere, Wolle, metallisierte Papiere, Stroh etc. verwendet. Diese Materialien waren nicht nur Mittel zum Zweck, sie waren häufig auch Inspiration und Ausgangspunkt für Themen, Formen und Geschichten.

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